Sechs-Tage-Krieg 1967:
Der Kriegsverlaufvon
Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 1. Juni 2007
Mai bis Juni: Ägypter schaffen "casus
belli" (Kriegsgrund) durch die Schließung der Meerenge von Tiran, den Abzug
der UNO-Beobachter sowie durch einen Truppenaufmarsch im entmilitarisierten
Sinai. Die ganze arabische Welt schickt Truppen nach Syrien, Jordanien und
Ägypten.
5. Juni: um 8:45 Uhr ägyptische Uhrzeit (7:45 Uhr israelische
Zeit) israelischer Überraschungsangriff mit französischen Mystère und Mirage
Jets auf Militärflughäfen in Ägypten, Syrien und Jordanien. Innerhalb von 24
Stunden sind 416 arabische Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart am Boden
zerstört.
8:14 Uhr Mit dem Befehl „Rotes
Bettlaken" startet israelischer Vormarsch nach Gaza und Sinai.
8:15 Uhr Jordanier schießen einzelne Schüsse in Jerusalem 10:30 Uhr
Jordanier erobern UNO Hauptquartier in Jerusalem 11:00 Uhr Jordanier
bombardieren Tel Aviv, Natanja und die israelische Enklave auf dem
Skopusberg in Jerusalem.
14:25 Uhr Israelische Truppen rücken in Jerusalem und im Norden des
Westjordanlandes vor. Israel befürchtet, dass jordanische und irakische
Truppen das Land an seiner engsten Stelle bei Natanja (15 Kilometer zwischen
Grenze und Mittelmeer) durchtrennen könnten.
6. Juni: Israelische Truppen rücken auf Sinai in Richtung
Suezkanal vor. Kämpfe in Jerusalem und Vorrücken nach Ramallah. Tausende
jordanische Mörsergranaten explodieren in Westjerusalem, bei der Knesset,
dem Hadassa-Hospital und der deutschen Dormitio auf dem Zionsberg.
7. Juni: 9:50 Uhr Israelische Truppen entern die Altstadt
Jerusalems.
10:15 „Der
Tempelberg ist in unseren Händen" funkt General Motta Gur. Soldaten
erreichen die Klagemauer. Verteidigungsminister Mosche Dayan befiehlt, die
israelische Flagge vom Tempelberg herunterzuholen und überlässt die
„Heiligste Stätte
des Judentums" mit der El Aksa Moschee der Verwaltung des Wakf, der
muslimischen Behörde. Die jordanischen Truppen werden im übrigen
Westjordanland nach schweren Kämpfen geschlagen, von Jenin über Jericho und
bis Hebron.
8. Juni: Israelische Truppen erreichen den Suezkanal, trotz
gegenteiliger Befehle Mosche Dayans, das internationale Gewässer nicht zu
erobern, um Druck auf Israel zu vermeiden. Israel kann nicht alle
ägyptischen Soldaten als Kriegsgefangene aufnehmen. Die Ägypter werden zum
Suezkanal geleitet und erhalten den Befehl, zur anderen Seite zu schwimmen.
Doch ihre Kameraden vom Westufer mähen sie mit Maschinengewehrfeuer im
Wasser nieder. Jene, die es schaffen, werden in Lager hinter Stacheldraht
gesteckt. Gemäß kontroversen Behauptungen hätten die Israelis bis zu 1000
ägyptische Kriegsgefangene erschossen.
9. Juni: 03:20 Uhr Ägypten akzeptiert Waffenstillstand.
Während Ägyptens Medien immer noch von einem Sieg reden, verkündet
Präsident Gamal Abdel Nasser seinen Rücktritt wegen der Niederlage.
11:30 Uhr Israel startet trotz des Waffenstillstandes seine Offensive
gegen Syrien, erobert die Golanhöhen und rückt bis Kuneitra (67 Kilometer
vor Damaskus) vor. Die syrische Artillerie beschießt
„aus Gewohnheit"
israelische Ortschaften, anstatt auf die vorrückenden israelischen Truppen
zu schießen. Zynisch zählt der siegreiche General David Elazar auf den
Golanhöhen die israelischen Verluste auf:
„205 Häuser, 9
Hühnerställe, 2 Traktorgaragen..."
10. Juni: 19:30 Uhr mit einem von dem UNO-Sicherheitsrat verfügten
Waffenstillstand endet der Sechs-Tage-Krieg.
Bilanz:
Arabische Staaten |
Israel |
21.000 Tote
45.000 Verwundete
6000 Gefangene |
779 Tote
2,563 Verwundete
15 Gefangene |
(C) Ulrich W. Sahm, haGalil.com
Nach dem Sechs-Tage-Krieg:
Die Geburtsstunde der "Palästinenser"
Der Sechs Tage Krieg im Juni 1967 war auch die Geburtsstunde
der Palästinenser als Nation. Die bekannte palästinensische Politikerin
Chanan Aschrawi sagte einst: "1948,
bei der Staatsgründung Israels, gab es noch keine Palästinenser, sondern nur
Araber."...
Vierzig Jahre später:
Was brachte der Sechs-Tage-Krieg?
Dem Staat Israel gelang es knapp 20 Jahre nach seiner
Gründung und nur 27 Jahre nach dem Ende des Holocaust, sich aus einem
tödlichen Würgegriff der gesamten arabischen Welt zu befreien. Der berühmte
Spruch des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser,
"die Juden ins Meer werfen" zu wollen, war erst einmal entkräftet...
Vor vierzig Jahren:
Wie der Sechs-Tage-Krieg ausbrach
In den Stadtparks von Tel Aviv und Ramat Gan wurden schon
Massengräber ausgehoben. Fußballfelder wurden geweiht, um als Friedhöfe zu
dienen...
Vom Sinai-Feldzug bis zum Juni 1967:
Arabisch-Israelische Beziehungen von
1956 - 1967
Während des Jahrzehnts nach dem Sinaifeldzug gab
es keinen nennenswerten Auseinandersetzungen zwischen Israel und den
Arabern, die Spannungen wurden jedoch nicht geringer...
Die Kriege Israels:
Standorte der arabischen Streitkräfte im
Mai 1967
Schon im Frühjahr 1966 war es offensichtlich,
dass Israels Nachbarstaaten ihre anti-israelischen Aktivitäten verstärkten.
Immer mehr israelische Zivilisten wurden an der syrischen und jordanischen
Grenze getötet. Die Syrer bombardierten von den Golanhöhen aus rücksichtslos
israelische Siedlungen...
Der Sechs Tage Krieg:
5. Juni 1967 bis 10. Juni 1967
Am Morgen des 5. Juni zerstörte Israel in einem weniger als drei
Stunden dauernden Präventivschlag die Luftwaffen der arabischen Staaten und
marschierte in die Halbinsel Sinai ein...
Soundfiles zur Milchemeth
Schescheth haJamim
Ägyptens Präsident und Radio Kairo am 1.Juni 1967, kurz vor
Ausbruch des Krieges:
Wav-File Gamal Abdel
Nasr
Der
Sechs-Tage-Krieg von 19967 und die Juden in Deutschland (RealAudio Datei) |