hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

 

Die Juden in der Welt:
Das Land Israel
(PALÄSTINA / EREZ ISRAEL)

NACH MARK WISCHNITZER (1935)

Die Schlüsselstellung Palästinas (gemeint als geographische Bezeichnung im Sinne von Erez Israel) im vorderen Orient ist für die Geschichte des Landes von größter Bedeutung.

Abb. aus dtv - Barnavi: UNIVERSALGESCHICHTE DER JUDEN
(Zur Vergrößerung bitte
auf die Abb. klicken)...

Im 13. Jahrhundert v. Chr., nachdem die Stämme Reuben, Gad und der halbe Stamm Manasse die Gebiete östlich vom Jordan besetzt hatten, drangen unter der Führung Josuas die übrigen Stämme über den Jordan vor. Die Eroberung des Landes begann. Der Stamm Juda besetzte das Gebirge von Jerusalem und Hebron, der Stamm Simon das Land südlich davon über Beer Scheba hinaus, der Stamm Benjamin siedelte sich nördlich von Jerusalem bis Beeroth an, Ephraim und der andere halbe Stamm Manasse brachten unter ihre Herrschaft das quellen- und waldreiche Gebirgsland, das sich von dem alten Heiligtum Bet El bis zur Ebene Jesreel erstreckt, die Stämme Issachar und Sebulon ließen sich in dieser Ebene und auf den anliegenden Bergen nieder, Naphtali und Ascher sicherten sich den Besitz der Gebirgslandschaft des Nordens, während der Stamm Dan sich endgültig an den Quellen des Jordans zwischen Hermon und Libanon niederließ.

Abb. aus dtv - Barnavi: UNIVERSALGESCHICHTE DER JUDEN
(Zur Vergrößerung bitte
auf die Abb. klicken)...

Jeder Stamm lebte für sich, besonders die zwei Südstämme Juda und Simon beharrten aus geschichtlichen und geographischen Gründen in einer gewissen Absonderung von den übrigen Stämmen. In den Zeiten der Not tat man sich zusammen, um den Feind gemeinsam abzuwehren. Gelegentlich gestalteten sich diese Gruppierungen zur Abwehr des Feindes zu Machtgebilden unter der Führung eines Fürsten.
Wir kennen die manassitische Monarchie unter Gideon und seinem Sohn Abimelech. Man liest im Richterbuch über das Fürstentum Jiftachs in Gilead. Das sind die Etappen auf dem Wege zur Monarchie, die das ganze Land einmal beherrschen sollte.
  

Abb. aus dtv - Barnavi: UNIVERSALGESCHICHTE DER JUDEN
(Vergrößerung: Bitte auf die Abb. klicken)

Der dauernde Druck seitens der Philister zwingt zur Konstituierung einer zentralen Macht. Saul und David sind Könige, die über ganz Israel herrschen. David gelingt es, die Philister im Westen, Edom, Moab und Ammon im Süden und Osten zu unterwerfen, die Aramäer in Syrien tributpflichtig zu machen und mit den Phöniziern einen Freundschaftsvertrag zu schließen. Die kananäische Bevölkerung wird auf friedliche Weise assimiliert, Jerusalem wird Hauptstadt und Mittelpunkt für das religiöse Leben des Landes. David führt das Werk der nationalen Einheit durch.

Jerusalem zur Zeit des "Ersten
Tempels" (10.-6.Jh.v.Z.)

Sein Sohn Salomo (Schlomoh) weiß nicht nur das väterliche Erbe zu erhalten, sondern den Besitz auszugestalten und politisch auszuwerten. Einen Beweis hierfür liefert die Verbindung mit Ägypten, die weitverzweigten Handelsbeziehungen, die straffe Staatsführung und nicht zuletzt die großzügige Bautätigkeit, die in der Errichtung des Tempels ihre Krönung findet.

Die Gegensätze zwischen Nord und Süd ließen sich jedoch auf die Dauer nicht niederhalten. Nach dem Tode Salomos vollzog sich um 93o der Abfall der zehn Stämme, die nördlich von Jerusalem das Reich Israel begründeten. Seither bestanden zwei Reiche in Palästina: das Nordreich mit der Residenz Sichem, dem späteren Samaria, und das Südreich mit der Residenz Jerusalem. Die Reichsteilung bedeutete für beide Hälften eine Minderung an Macht und Ansehen.

Die geteilte Monarchie (Südreich Juda und Nordreich Israel, 9.-8.Jh.v.Z.)

722 erlag das Nordreich dem Ansturm der Assyrer. Die Bevölkerung wurde deportiert und überallhin nach dem vorderen Orient bis hinauf nach dem Kaukasus verschleppt und verstreut. Sie löste sich in der Umwelt auf, ohne irgendwo unumstritten greifbare Spuren hinterlassen zu haben. Das Südreich hielt sich noch etwa 14o Jahre. Die Anlehnung an das ägyptische Reich, dessen alte Macht längst erschüttert war, wurde ihm verhängnisvoll. Es musste dessen Geschicke teilen. Nach der Niederlage der Ägypter im Jahre 605 kamen auch die Judäer unter die Herrschaft Babylons. Versuche, im Anschluss an Ägypten die babylonische Herrschaft abzuschütteln, misslangen. 586 wurde der letzte König des Südreiches Zidkijahu mit einem großen Teil der Bevölkerung ins babylonische Exil geführt.


Als die Perserkönige Babylonien unterworfen hatten und die traditionelle Eroberungspolitik gegen Ägypten aufnahmen, erschien ihnen die Wiederbesiedlung Palästinas mit Juden aus politisch-strategischen Gründen wohl erwünscht. Die Gründung eines selbständigen judäischen Reiches konnte aber nicht in ihren Absichten gelegen haben. In dem Sinne blieb die Hoffnung der Heimkehrenden, die schon das alte Reich Juda unter der davidischen Dynastie wiederhergestellt sahen, unerfüllt.

Abb. aus dtv - Barnavi: UNIVERSALGESCHICHTE DER JUDEN
(Zur Vergrößerung bitte
auf die Abb. klicken)...

Was in Palästina entstand, war ein Gemeinwesen mit theokratischer Verfassung, mit einem Hohepriester an der Spitze, dem gewisse richterliche und Verwaltungsfunktionen zuerkannt waren. Nach außen hin trat der persische Statthalter in Erscheinung. Die Eroberung des Landes durch Alexander den Großen änderte nichts an diesem Zustande. Palästina wurde späterhin die Provinz eines seiner Nachfolger, der die Dynastie der Ptolemäer begründete. Die Ptolemäer beherrschten Ägypten, wodurch wiederum eine engere Beziehung zwischen Palästina und diesem Lande geknüpft wurde. Die große Abwanderung palästinensischer Juden nach Ägypten datiert von da an, sie vollzog sich unter den Ptolemäern.

Inzwischen gelang es aber der seleuzidischen Dynastie in Syrien ihre Ansprüche auf Palästina durchzusetzen. Unter der neuen Herrschaft wurden die nationalen und religiösen Einrichtungen des Landes in besonders rücksichtsloser Art verletzt. Namentlich der König Antiochus IV. Epiphanes war es, der die Hellenisierung Palästinas mit unerhörter Brutalität durchführte. Die Erhebung unter Juda Makkabi aus dem Hasmonäergeschlecht (167 v. Chr.) hatte Erfolg. Das Land erhielt seine Unabhängigkeit. Jedoch musste Anlehnung an eine auswärtige Macht gesucht werden. Die Hasmonäer fanden sie in Rom. Aus der Bundesgenossenschaft wurde im Laufe der Zeit ein Vasallenverhältnis.

Unter Herodes dem Großen (37-4 v. Chr.) erlangte das palästinensische Reich seinen weitesten Umfang. Ein großer Teil des Küstenlandes, das auch in der davidisch-salomonischen Glanzzeit unabhängig geblieben war, wurde von Herodes dem Reiche gewonnen. Herodes baute die Stadt Cäsarea zu einem mächtigen Hafen aus, dessen Anlage an Größe den von Piräus übertraf.
   
Jerusalem zur Zeit
des "Zweiten Tempels"



Jerusalem zu Beginn der
Zeitrechnung (1.-2.Jh.n.Z.)

Josephus nennt Cäsarea die größte Stadt Palästinas. Deren Bevölkerung war überwiegend griechisch. Hier hatten die römischen Prokuratoren, die eigentlichen Beherrscher, ihren Sitz. Die Stadt blieb Fremdkörper im jüdischen Lande. Die Beziehungen der jüdischen Bevölkerung zur griechischen waren dort sehr gespannt. Es kam zu Kämpfen, zu Blutvergießen, und nicht bloß in Cäsarea.
  

Rekonstruktion
des "Zweiten Tempels"

Die national-bewussten Elemente lehnten sich gegen Roms Oberherrschaft auf. Das geknebelte Volk konnte seine Niederlage nicht hinnehmen.
Der heroische Befreiungskampf brach jedoch zusammen (70 n.Z.).

Judäa und das Königreich des Agrippa II. (1.Jh. n.Z.)

Der letzte Schein staatlicher Selbständigkeit wurde vernichtet, die Bevölkerung teils ausgerottet, teils in Kriegsgefangenschaft geführt und über das ganze römische Weltreich verstreut.

Fortsetzung: Teil III...

hagalil.com 14-03-2005

 


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Theodor Herzls Altneuland 18.80Euro!

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2010 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved
Ehem. IDPS - Kirjath haJowel, Jerusalem.