Die Zeit zwischen Pessach und Schawuot (wörtlich „Wochen“) wird „Sefirat ha Omer“ das Omer – Zählen genannt. Ursprünglich hatte dieser Zeitraum einen festlichen Charakter, weil sowohl Pessach als auch Schawuot ihren Hintergrund in der Ernte hatten. Nach und nach wurde daraus aber eine Trauerzeit wegen der Erfahrung von Pogromen und anderen Äußerungen von Judenhaß. Deswegen finden während dieser Zeit keine Hochzeiten statt. In traditionellen Kreisen werden auch keine Haare geschnitten. Eine Ausnahme ist der Lag ba-Omer, der 33. Tag nach Pessach.
Isaac Leib Peretz – Literarisches Multitalent mit Bürojob
Vor 170 Jahren wurde Isaac Leib Peretz geboren. Mit seinen zahlreichen Kurzgeschichten, Satiren wie „Bontshe Shwayg“ oder seinem epischen Gedicht „Monish“ wurde er schnell zum Wegbereiter des Modernismus in der jiddischen Literatur. Zugleich förderte Peretz zahlreiche junge Schriftsteller seiner Zeit.

Frankfurt bekommt eine Jüdische Akademie
Während die Bauarbeiten für die neue Bildungseinrichtung in Bockenheim noch bis 2023 andauern, haben die Goethe-Universität und der Zentralrat der Juden in Deutschland eine künftige Kooperation auf den Weg gebracht und dazu ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet.

Junge türkische Juden und ihr Sehnsuchtsort Tel Aviv
Viele junge Juden und Jüdinnen verlassen die Türkei. Es zieht sie nach Amerika, Kanada oder auch nach Israel. In Tel Aviv haben sie eigene Vereine und sind in ihrer türkisch-jüdischen Community gut vernetzt. Während Israel von den mehrheitlich sehr gut ausgebildeten und international studierten jungen Juden und Jüdinnen profitiert, droht der Türkei ein Brain-Drain.

Denkmaleinweihung für Manfred Faber in der Kölner Märchensiedlung
Das war eine sehr gelungene, anrührende Gedenkveranstaltung in der Märchensiedlung in Köln-Dellbrück. Auf Initiative einer Anwohnergruppe um Erika und Ottmar Baumberger (Pfarrer in Ruhestand) sowie Brigitte und Wolfgang Seifer-Rüttgen wurde nach monatelanger Vorarbeit ihrer Anwohnerinitiative am 15. Mai ein Denkmal für den Architekten Manfred Faber eingeweiht.

Das Kupferhaus in Haifa
Angekommen bin ich im legendären Kupferhaus in Haifa. Subtropische blühende Bäume und Hecken empfangen mich in allen Farben, die Rosen sind schöner denn je. Der Enkel des Erbauers des Hauses, kommt die Treppe herunter.

Antisemitismus bei AfD-Anhängern und Muslime
Über Antisemitismus in Deutschland erschien eine neue empirische Studie, die vom American Jewish Committe in Auftrag gegeben wurde. Sie macht deutlich, dass insbesondere unter AfD-Anhängern, aber auch unter Muslimen antisemitische Zerrbilder verbreitet sind.

Das jüdische Theaterschiff legt los
Am 23. Mai 2022 eröffnet die „MS Goldberg“, das erste jüdische Theaterschiff Deutschlands, an seinem Heimathafen am Spandauer Havelufer unterhalb der Dischinger Brücke seinen Veranstaltungsbetrieb mit der Uraufführung der szenisch-musikalischen Performance „Der Sänger“. Das Stück nach dem gleichnamigen Roman von Lukas Hartmann in der Dramatisierung und Regie von Armin Petras befasst sich mit dem jämmerlichen und vermeidbaren Ende des berühmten jüdischen Tenors Joseph Schmidt in einem Internierungslager in der Schweiz.

Kosmopolitin und Musiktalent aus Finnland – Marion Rung
Hebräische oder jiddische Lieder, gesungen mit distinktiv finnischem Akzent hört man nicht alle Tage. Auch sonst spielte und spielt Finnland keine bedeutende Rolle in der Geschichte der europäischen Juden: keine größeren Pogrome, keine Katastrophen, keine denkwürdigen Ereignisse. Aber bemerkenswerte Persönlichkeiten, auch jüdische, hat das Land im Nordosten Europas durchaus hervorgebracht. Ein musikalisches Talent aus Finnland möchte ich meinen Lesern gerne vorstellen.
