Das
Antwortschreiben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Frage ist relativ einfach: Wo bringt man die Mesusa an?
Vorbemerkung:
In der Tora wird an zwei Stellen (5. Moses Kap. 6 und 11) das
Volk ermahnt, die Gebote zu lehren und sie ständig vor Augen zu halten. Zu
diesem Zweck soll man das Gesetz immer gegenwärtig haben und unter anderem
an die Pfosten des Hauses und der Tore schreiben. Dieses Gebot wird streng
geachtet. Allerdings wird nicht das gesamte biblische Gesetz am Pfosten des
Hauses angebracht, symbolhaft werden lediglich die erwähnten Stellen per
Hand und mittels einer Geflügelfeder auf Pergament, ca. 5 x 5 cm groß,
geschrieben, in eine Holz- oder Metallhülle verpackt und am Türrahmen
(Pfosten = Mesusa) befestigt.
Fast an jeder Wohnung in Israel kann man die Mesusa sehen,
aber auch außerhalb Israels beachten die meisten Juden dieses Gebot.
Im Laufe der Zeit haben manche Gelehrte, aber insbesondere
Mystiker mit der Mesusa Vorstellungen von Schutzfunktionen und Hausfrieden
verknüpft. Davon ist jedoch in der Bibel keine Rede. Da heißt es lediglich,
dass die Beachtung der Gesetze ein langes Leben und Wohlstand im Lande
Israel garantieren würde.
Antwort:
Die Regeln der Mesusa: Diese sind zahlreich wie zum Beispiel,
wann eine Mesusa in bestimmten Wohnräumen angebracht wird. Sie können hier
nur bei Fragen einzeln behandelt werden.
Die Stelle zur Anbringung der Mesusa: Sie wird am rechten
Türpfosten, im oberen Drittel und in etwas schräger Richtung, also nicht
senkrecht befestigt.
Nachbemerkung: In der Tora ist wie gesagt die Rede von der
Anbringung der Gesetze an den Toren. Es muss sich wohl um die Stadttore
gehandelt haben, denn bekanntlich tagten im Altertum die Gerichte am Markt
oder am Stadttor. Es war also zweckmäßig, die Gesetze dort anzubringen,
insbesondere auch für die Gäste von auswärts, damit sie nicht beteuern
konnten, von den hiesigen Normen keine Kenntnis zu haben.
Die Tora ging einen Schritt weiter und verordnete die
Anbringung der Gesetze auch an den Haustüren. Welche Gesetze oder welche
Teile davon in früher Zeit tatsächlich am Türpfosten aufgezeichnet wurden,
wird man heute kaum sagen können.
Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan |