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Koscher leben...
 
 

Aus der Rubrik "Frag' den Rabbi":
Der Davidstern als Anhänger
Das Antwortschreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Frage:

- Kann eine Nichtjüdin eine Kette mit Davidstern tragen, ohne Anstoß zu erregen?

Antwort:

- Kein Problem. Ich würde eindeutig Ja sagen.

Man sollte auf die Gründe etwas näher eingehen:

- Der Davidstern ist kein jüdisches religiöses Symbol. Zwar wird er auf Gebetbücher gedruckt, auf den Vorhang vorm Toraschrein der Synagoge gestickt und taucht auch sonst in der Synagoge an unterschiedlichen Stellen auf, trotzdem hat er keinen religiösen Symbolcharakter. Anders verhält es sich mit der Menora, dem siebenarmigen Leuchter. Dieser Leuchter war ein wichtiges Requisit im Heiligen Tempel zu Jerusalem. Seine Herstellung wird in der Tora genauestens beschrieben. Seine genaue Abbildung ist auf dem Titusbogen in Rom erhalten geblieben, wo er als Teil der römischen Beute nach der Zerstörung Jerusalems abgebildet wurde.

- Der Davidstern als der sechszackige Stern machte einen langen Weg in der Geschichte, bis er zum Nationalsymbol des Staates Israel wurde. Er tritt bereits in der Frühzeit der östlichen Kulturen in Erscheinung. Selbst heute findet man den sechszackigen Stern als Symbol in verschiedenen Kulturen.

- Wann der Stern als Bezeichnung den Namen Davids erhielt, darüber sind sich die Forscher nicht einig. Vermutlich war es erst im 12. Jh., jedenfalls besteht keine Beziehung zwischen dem historischen König der Israeliten und dem Stern, wie alle jüdischen Kinder glauben. Auch mir wurde in meiner Kindheit erzählt, König David habe den Schutzschild (der Davidstern heißt auf Hebräisch Davidsschild) mit den sechs Zacken erfunden, um ihn im Kampf auf dem Schlachtfeld als zusätzliche Waffe zu benutzen.

- Bei den Juden gewann der Davidstern im Laufe der letzten Jahrhunderte an Symbolkraft für die eigene Identität.

- Als der erste zionistische Kongress im Jahr 1897 eine Flagge für die zionistische Bewegung wählte, war es bereits die Flagge mit dem blauen Davidstern in ihrer Mitte, die später bei der Gründung des Staates Israel als Staatsflagge festgelegt wurde.

- In allgemeinen wird der Davidstern als das Zeichen der Zugehörigkeit zur israelischen Nation und vielleicht auch, in beschränktem Maße, zum jüdischen Volk anerkannt.

- Trotzdem wird der Davidstern als Schmuckstück von vielen nichtjüdischen Menschen verwendet, ohne dass diese eine Verbindung zum Judentum anstreben, einfach wegen seiner hübschen Form. Ein zusätzlicher Hinweis auf seine nicht-religiöse Bedeutung: Christen tragen unbedenklich den sechszackigen Stern als Schmuck, während Juden – auch die nicht Gläubigen – niemals ein Jesuskreuz tragen würden.

Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan

Die Anfrage:

Sehr geehrter Herr Dr. Miller,
Ich habe eine sehr profane Frage:
Ich möchte schon seit einiger Zeit zum Judentum konvertieren, gehe auch
regelmässig zum Gottesdienst, bin aber immer noch Nichtjüdin... Ist es problematisch/ nicht gerne gesehen, wenn ich als Nichtjüdin eine
Kette mit einem Davidstern-Anhänger trage?
Herzlichen Dank im Voraus, Schalom, A.M.

[Eingangsseite zur Rubrik "Frag' den Rabbi"...]
haGalil onLine 28-07-2008



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