Das
Antwortschreiben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
folgende Fragen wurden gestellt:
- Die Großmutter war Jüdin, die Mutter war
Atheistin, die Tochter, um die es geht, wurde katholisch getauft und will
auch katholisch bleiben.
- Ist sie nach dem "klassischen jüdischen
Personenstandsrecht" eine Jüdin?
- War sie bei ihrer Geburt Jüdin?
- Ist sie durch die Taufe im Kleinkindalter
aus dem Judentum ausgetreten?
Ergänzend zu den Fragen wurde bemerkt:
"Diese Frage ist aus privatem Interesse
gestellt".
Antwort:
- Die Frage nach der jüdischen Abstammung ist
zu wichtig, mindestens für einen Rabbiner, als dass er sie abstrakt
behandeln könnte.
- Ein Rabbiner wird diese Frage erst recht
nicht behandeln, wenn die Person um die es geht, katholisch ist und
katholisch bleiben will. Das "private Interesse" ist nichtssagend; es muss
ein Bedürfnis dahinter stehen, das von der betreffenden Person begründet
werden muss.
- Es wurden zwar Abhandlungen, auch Bücher
verfasst, die sich mit der theoretischen Frage "wer ist Jude" beschäftigen,
jedoch kann solch eine Frage nicht im Rahmen dieser Rubrik behandelt werden.
- Allgemeine Hinweise können hier gegeben
werden und das ist auch bereits geschehen: 1) Jude ist, wer von einer Frau
geboren wurde, die zur Zeit der Niederkunft Jüdin war, 2) wer zu einer
anderen Religion konvertiert ist, kann nicht zusätzlich jüdisch bleiben.
- Weder wird das katholische kanonische Recht
akzeptieren, dass ein Katholik Jude sei, noch kennt das jüdische Recht die
Möglichkeit einer zweifachen religiösen Zugehörigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan |