Das
Antwortschreiben: Sehr geehrte Damen und Herren,
Folgendes wurde von einem Nicht-Juden
vorgetragen: - Seit langem befasse ich
mich schon mit dem Judentum. Ich lerne heimlich.
- Ich weiß, dass viele wollen unter fadenscheinigen Gründen
konvertieren wollen. - Meine Gründe sind
meine Überzeugungen, die sich mit den Prinzipien des Judentums decken.
- Ich kann verstehen, wenn kein Interesse besteht, das
jüdische Volk durch Proselyten zu vergrößern.
- Proselyten werden von vielen Gruppen nicht anerkannt.
- Ich kann jeden Rabbiner verstehen, der mich nicht ernst
nehmen würde. - Dies nimmt mir den Mut,
mich an einen Rabbi zu wenden. - Können
Sie mir einen Rat geben, ob ich mich bei einem Rabbiner vorstellen sollte?
Antwort: Die
Proselytenfrage: - Seit der biblischen
Frühzeit gibt es unterschiedliche und zum Teil kontroverse Meinungen zum
Proselytentum, wie auch zu anderen Themen und Menschengruppen (z.B. zur
Frau). - Auch heute findet man im Judentum
keine einheitliche Einstellung zur Frage der Konversion von Nicht-Juden.
- In einer etwas verallgemeinernden Form kann man sagen, dass
alle Richtungen im Judentum es den Menschen, die konvertieren wollen, schwer
machen. Vorgehensweise:
- Bevor man den Wunsch des Übertritts einem Rabbiner
vorträgt, sollte man sich über das Judentum nicht nur informieren und es
studieren sondern versuchen, es praktisch zu erleben.
- Es ist ratsam, sich einer Synagogengemeinde anzunähern, in
den Gottesdienst zu gehen, mit Mitgliedern der Gemeinde ins Gespräch zu
kommen und das Verhalten der gläubigen Juden im täglichen Leben wie an den
Feiertagen kennenzulernen. - Erst wenn
man dann irgendwann die Gewissheit in sich verspürt, die religiösen Gesetze,
die Pflichten und das Schicksal eines Mitglieds dieses Volkes übernehmen zu
wollen, sollte man das Gespräch mit dem Rabbiner suchen.
Ähnliche Fragen wurden in der Rubrik bereits beantwortet.
Mit freundlichen Grüßen
Ben Rabbi Nathan |